EKW046: Quartfall

Alter Witz

Kommt ein Mann ins Lokal

Hi, Matthias hier. Was haben die russische Nationalhymne, Green Days Smash Hit „Basket Case“ und „Go West“ von den Pet Shop Boys gemeinsam? Sie haben das Harmonieschema vom Pachelbel-Kanon „geklaut“. Der Pachelbel-Kanon ist ungefähr von 1694 und ich find’s „kurios“, um mal ein eher selten verwendetes Wort zu benutzten, wie sich ganz viele Dinge eben kaum ändern in der Welt und einige dann eben doch. Ratzifatzi sogar. „Herr Ober, da ist eine Fliege in meiner Suppe!“ Wie soll ein dreijähriges Kind diesen Witz verstehen, wenn schon so viele Prämissen völlig unklar sind. Was ist ein Ober? Was macht der bei uns am Esstisch, obwohl er doch gar nicht zu unserem Haushalt gehört?! Warum sietzt man diesen Herrn Ober und wieso kümmert sich eigentlich niemand um die arme Fliege? Wahrscheinlich, wird sich ein etwas älteres Kind denken, geht’s irgendwie um Zoonosen und der Herr Ober gehört zum medizinischen Personal. Pachelbel dagegen, also der Kanon, klingt immer noch ziemlich genau wie 1694, nur aus dem HomePod eben und wenn er, also Pachelbel es sich aussuchen dürfte, ob er lieber 1694 seinem Buddy Johann Christoph Bach seinen Kanon zur Hochzeit vorspielt oder ihn, also den Kanon, lieber 2020 aus einer Alexa quäken hört, ich glaub, er würde Alexa wählen. Denn er hat seine erste Frau und erstes Kind an die Pest verloren und ich glaub, er hätte sich nicht so derbe angestellt wie einige heutige Zeitgenossen, hätte er gewusst, was Maskentragen so für Wunder bewirken kann. Aber um noch mal zum Pachelbel-Kanon zurückzukommen: Der wird ja vor allem durch seine ersten drei Quartfälle charakterisiert. Vier Halbtonschritte runter, dann wieder einen hoch und wieder vier runter etc. Ein bisschen so muss sich Frau Merkel fühlen, wenn sie mit den Ministerpräsident_innen der Länder virtuell zusammensitzt und von einer Ohnmacht in die nächste fällt ob der versammelten kognitiven Herausgefordertheit ihrer Gegenüber. Ob sie wohl zwischendurch Verbindungsschwierigkeiten vorgaukelt (Neuland und so) und ein paarmal herzhaft mit dem Kopf auf den Tisch haut? „Ich! Hab! Kei! Ne! Lust! Mehr! Hel! Ge! Ja, nein, Frau Schwesig. Sie müssen das nicht noch mal wiederholen, ich denke, das hab ich gerade noch so verstanden, Frau Diplom-Finanzwirtin der Fachhochschule für Finanzen Brandenburg in Königs Wusterhausen. Ja, wirklich.“

Genug des kabarettesken Teils, kommen wir zu dem Zeug, das noch so fällt, nicht nur in diesem Herbst, sondern so ganz allgemein :

Ohne Titel

Wenn letzte Reste von den Bäumen fallen
Väter sich in Kinderhände krallen
Müttermünder gegen Wind anschrein
Dann wird es wohl November sein

Wenn erster Reif die dürren Igel frostet
Und dem Fiat der Unterboden rostet
Kalte Schauer über Auen peitschen
Wenn die Alten mit dem Schicksal feilschen

Warten längst die Engerlinge in der Erde
Alles, was zugrunde geht zu greifen
Und noch vor dem Eisfall zu verwerten

Bis sie fett verpuppt zum Käfer reifen
Und im nächsten Sommer in den Gärten
Kindern in die Nasen kneifen

Und damit, ihr lieben Koffer und Kofferösen, werd ich es für heute sein Bewenden nehmen lassen. Macht nicht mehr zu lange und bis morgen! Tschüss.

Hack-Auflauf

Kennst du das auch?

Und ob, das kenn ich!
Dienstag, alles Scheiße. Wenn ich
Schnauze voll von allem hab,
Fahr ich in den Supermarkt
Und mähe mit der Uzi alles
Nieder! Rattatta! Dann knallt es!
Blut spritzt! Boah, wie geil Gewalt ist!

Nee. Ich meinte Hack-Auflauf.

Was? Ach das. Ja. Nee. Geht auch.

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