Another Day in Paradise
So was ähnliches wie ein Vierzeiler, nur eben auf Englisch und mit fünf Zeilen und anderem Reimschema
I once told an old homeless lady
That I’ve got a flat for her, maybe
I’d just need a sheet
with her payslip, indeed
She didn’t speak English! Sooo lazy…
Hi, Matthias hier. Letztens hab ich es wieder gesagt: „Sorry, ich hab nichts“, was totaler Bullshit ist, denn natürlich hab ich, nicht sofort vielleicht und „auf der Tasche“, wie man sagt, aber ich hätte schon, ich will nur nicht. Ganz einfach. „Sorry, ich will nicht“ muss es heißen, oder noch präziser, „Lass mich mit deinen Problemen in Ruhe, ich hab meine eigenen Probleme, nämlich ob ich mir die Airpod Pros jetzt noch mal kaufe wegen x und y und überhaupt, ist ja schließlich mein Geld, aber für dich hab ich nix, ich zahl ja Steuern“. So muss es wohl heißen. Oder, wenn ich richtig mies drauf bin, dann gebe ich 50 Cent und ein „Bitteschön“ und hol mir noch ein gezwungenes Dankeschön ab, hättest du dein Anliegen mal besser präzisieren sollen, kein Wunder, dass du vor dem REWE auf dem Pflaster sitzt. Die eigene Arschlochhaftigkeit mal irgendwo zu formulieren, sowas ist wichtig, seit die Beichtstühle aus der Mode gekommen sind, weil einem potentiellen Kinderschänder Kleinkriminalität zu beichten ist doch irgendwie abgeschmackt. Man stelle sich vor, du kommst mit deinem Sermon aus Obdachlosenverarssche und Masturbation und wenn du fertig bist sagt die andere Seite „Hoppla, jetzt komm ich!“, und erzählt dir eine Geschichte, da würde Arte einen Themenabend draus machen mit vielen faltigen Expert_innen, Triggerwarnung und eingeblendetem Spendenkonto. Lieber mal den Beichtstuhl großräumig umschiffen und die Podcastbeichte etablieren. Du kannst dir ja eine angemessene Buße ausdenken und mir mitteilen, wenn ich’s mir aussuchen dürfte, ich würde Alexa dreißig Rosenkränze beten lassen und wenn du fragst, warum, sagte ich, dass Siri zu doof dazu ist. And now to something completely different…:
Erster Tanz
Weißt du noch, wir haben getanzt
Wie alle Amateure haben wir
Den Untergrund erkundet
Ob er unsre Körper zueinander
Oder voneinander weg die Schritte führt
Und die Gedankenexplosionen
Vielleicht müde Funken sind
Und brünstig rülpsende Ochsenfrösche
Weißt du noch, es gab kein Wägen
Sondern Wünsche, kein Erfahrungsschatz
Hat uns die Herzen eingerissen
Haben jeden Schritt zum ersten Mal
Zu Zweit gemacht so bummsfidel und hochnotpeinlich
Sind gefallen und gestrauchelt
Sahen Scheiße aus, wie Amateure,
Sahen aus wie Udo und Anita bei der
Chachacha-Auffrischung kurz nach
Udos Schlaganfall und nach Anitas
Ewiger Anitaexistenz
Und weißt du noch
Wir haben besser geknutscht als jemals wieder
Besser alle anderen im Stich gelassen
Weißt du noch das erste Mal
Von allem weißt du noch
Wie wir uns stolz wie Bolle vorgezeigt
Wie einen Lottohauptgewinn
Und alle: Ist ja interessant
Und weißt du noch wie sich das niemals ändert
Niemals ändert, weißt du
Noch ist alles niemals anders
Und das Anders wird ein Wägen sein
Ein Tanz und doch ein Wägen
Und Erfahrungsschatz
Der uns das Herz einreisst
Ich hatte mal eine Dose Original-Spam aus England, die stand neben meinem Computer, weil das unglaublich witzig war und ich mich aber sowas von originell komisch fand, meine Herrn, ich war einfach der Geilste. Jedenfalls kam viel früher, als viele denken würden, der Tag, an dem ich den Spam gegessen habe, und danach wusste ich, warum Vegetarier-werden definitiv eine ernste Option ist. Inzwischen hab ich ausgerechnet, dass ich mir so rein Karma-mäßig durch ein Jahr Vegetariertum locker 12 Obdachlosenwitze leisten kann. Fünfzehn Jahre Vegetarismus bedeuten also, dass ich echt einiges aufzuholen habe. Vielleicht geh ich mal beim nächsten Beichtstuhl vorbei und frage nach ’ner Abkürzung, die Jungs auf der anderen Seite wissen da doch Bescheid. Tschüß.
Frühstücksfleisch, Frühstücksfleisch
Davon wird mein Brägen weisch
Noch ein Kippchen und ’ne Worscht
Ein Wacholder gegen Dorscht
Und mein ZNS sagt „Hey!
So’n Schlachanfall wär jetzt okay.“